Entstehung / Sympthome
Was ist Gebärmutterhalskrebs?
Gebärmutterhalskrebs, auch „Zervixkarzinom“ genannt, ist eine bösartige Tumorerkrankung bei Frauen. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 4 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Am häufigsten tritt der Krebs bei Frauen zwischen 40 und 59 Jahren auf. Hauptverursacher sind so genannte Humane Papillomviren (HPV). In den letzten Jahrzehnten ist Gebärmutterhalskrebs in Deutschland unter anderem durch gezielte Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen deutlich seltener geworden, und die Überlebensaussichten der Patientinnen haben sich dadurch verbessert.
Hintergrund und Entstehung
Etwa 50 bis 80 Prozent aller Frauen infizieren sich mindestens einmal mit HPV. In 98 von 100 Fällen bekämpft das körpereigene Abwehrsystem diese Viren erfolgreich. Bei den anderen infizierten Frauen überleben die Viren leider den Angriff des körpereigenen Immunsystems. Die Folge: Es bleibt eine andauernde Infektion zurück. Dadurch können an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses Zellveränderungen entstehen. Auch diese bilden sich häufig wieder von alleine zurück; nur in seltenen Fällen entwickelt sich daraus ein Gebärmutterhalskrebs. Im Durchschnitt dauert es zehn Jahre, bis aus einer HPV-Infektion eine Zellveränderung entsteht, und nochmals weitere zehn Jahre, bis daraus ein Gebärmutterhalskrebs wird. Bislang wurden rund 100 HP-Virustypen entdeckt. Man nimmt an, dass etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen durch die HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen werden.
Vorsorge
… gegen HPV kann man sich schützen und impfen lassen. Das von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Alter für eine Impfung bei Kindern, und zwar Mädchen und Jungen ! - ist 9 bis 17 Jahre. Die HPV-Impfung sollte früh, idealerweise vor dem ersten Geschlechtverkehr, durchgeführt werden. Befragen Sie hierzu unbedingt Ihren Arzt oder auch Ihren Kinderarzt!
Symptome
Leider verursacht Gebärmutterhalskrebs in frühen Stadien keine Beschwerden. Erst wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat, können leichte Blutungen oder aber ein gelblich-brauner Ausfluss bemerkt werden, häufig insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr.
Symptome können sein
- Blutungen und blutiger oder fleischfarbener Ausfluss außerhalb der Monatsregel, auch Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr
- Schleimabsonderungen und unangenehme Gerüche aus der Scheide (Fluor)
- Unerklärliche Gewichtsabnahme
Diagnose
Eine differenzierte Diagnose ist wichtig, um ein genaues Bild über den Tumor zu bekommen. Dazu gehören:
- die Krankengeschichte (Anamnese)
- der Zellabstrich (PAP-Test)
- Lupen-optische Betrachtung des Gebärmutterhalseingangs (Kolposkopie)
- Gewebeentnahme vom Gebärmutterhals (Biopsie)
- Kegelförmige Ausschneidung des Gebärmutterhalses (Konisation)
- Getrennte Ausschabung des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter (fraktionierte Abrasio) und Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)
- Röntgenaufnahmen
- Ultraschalluntersuchungen (Sonographie)
- Dickdarmkontrasteinlauf/Darmspiegelung (Koloskopie)
- Laboruntersuchungen
- Computertomographie (CT), Kernspintomographie (MRT) und Positronenemissionstomographie mit Computer- tomographie (PET-CT)
- Skelettszintigramm
Um die Erkrankung und vor allem die Behandlung des Gebärmutterhalskrebses gut zu verstehen, ist es wichtig dass Sie sich auf das Arztgespräch gut vorbereiten. Folgende Fragen können nach Diagnosestellung relevant sein:
- Habe ich einen Tumor?
- Ist dieser gut- oder bösartig?
- Welche Krebsart ist es genau?
- Wo sitzt der Tumor?
- Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
- Gibt es Metastasen?
- Mit welcher Behandlung kann der beste Erfolg erreicht werden?
- Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlung?
Tumorklassifizierung
Für die Planung der Therapie ist die Klassifikation des Tumors elementär. Tumordetails sind sehr wichtig und werden von einem Pathologen erstellt. Erst dann lässt sich durch den Arzt eine Behandlung zusammenstellen, die für die Parientin und den Verlauf ihrer Erkrankung maßgeschneidert ist.